Kultur und Sehenswürdigkeiten in Bad Berka / Thüringen

Hier finden Sie einige Anregungen für Ausflüge und Besichtigungen in unserer schönen Gegend, die auch als „das Goethe-Bad im Grünen“ bekannt ist:

Coudray-Haus

Oberlandbaumeister Coudray projektierte dieses Gebäude im Auftrag des Großherzogs Carl August als Bade- und Gesellschaftshaus für die Berkaer Kurgäste. Die feierliche Eröffnung fand am 24. Juni 1825 im Beisein des Weimarer Hofes statt. Viel Lob erhielt der Baumeister Coudray für seinen in klassizistischen Formen gehaltenen „wohl gelungenen Bau“. Von nun an war das Haus kultureller und gesellschaftlicher Mittelpunkt des Berkaer Badelebens. Neben gastronomischer Versorgung wurden Bälle, Konzerte, Theateraufführungen und andere Veranstaltungen durchgeführt. Nach dem 2. Weltkrieg gehörte das Haus zum Volksheilbad, seit 1994 wieder der Stadt Bad Berka. Heute wird es durch den Kulturkreis Bad Berka e.V. und die Kurverwaltung Bad Berka vorwiegend für kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte und Ausstellungen genutzt.

Paulinenturm

Ein nicht zu übersehendes Wahrzeichen über Bad Berka ist der Paulinenturm auf dem 416 Meter hoch gelegenen Adelsberg. Der Turm wurde 1884 vom Berkaer Kur- und Verschönerungsverein sowie Berkaer Handwerksbetrieben errichtet. Zahlreiche Bürger unterstützten den Bau mit Spenden und organisierten sogar eine Lotterie zur Finanzierung. Baumeister war der Maurermeister Hetzer aus Berka. Benannt ist der Turm nach der damaligen Erb-Großherzogin Pauline von Sachsen-Weimar Eisenach. Mit dieser Widmung erhofften sich die Berkaer wohl eine Unterstützung durch den großherzoglichen Hof. Leider ging dieser Wunsch nicht in Erfüllung. Der Paulinenturm ist 26 m hoch und aus Berkaer Kalkstein gefertigt. Er hat einen unteren Durchmesser von 7 m. 143 Stufen führen zu einer Aussichts-Plattform, von der man einen herrlichen Rundblick hat. Am Fuße des größtenteils mit Buchen bewachsenen Adelsberges liegt die Stadt Bad Berka (273m), mitten im Landschaftsschutzgebiet „Mittleres Ilmtal“.

Rathaus und Markt

1816 fiel das alte Berkaer Rathaus mit vielen weiteren Häusern einem furchtbaren Stadtbrand zum Opfer. Auf Empfehlung Goethes kam sofort der neue Landbaumeister Clemens Wenzeslaus Coudray nach Berka. Er plante und überwachte den Wiederaufbau der Stadt. Das neue Rathaus konnte bereits am 2. April 1817 eröffnet werden. An ihm ebenso wie an den Gebäuden rund um den Markt prägte Coudray seinen klassizistischen Baustil. Bei aller Bescheidenheit leisteten sich die Berkaer aber eine Besonderheit und zwar eine Monduhr, die auf einer blauen bzw. goldenen Halbkugel die jeweiligen Mondphasen anzeigt. Ende des 19. Jh. kaufte der Stadtrat das Nachbargebäude an und vergrößerte damit das Rathaus, 1932 entstand das Säulenportal. Die letzte grundlegende Sanierung erfolgte 1993 bis 1995. Entstanden ist ein Bauwerk, das gut mit dem 1992/93 rekonstruierten Marktplatz der Kurstadt harmoniert. Besonders gelungen ist die Erhaltung und Herausstellung des klassizistischen Hauptgebäudes aus dem Jahr 1817 mit seiner 1932 umgebauten Eingangszone, dem sich das bereits vorhandene und das neu errichtete Seitengebäude in ihren schlichten Formen unterordnen. Das großzügige lichtdurchflutete Foyer wird für regelmäßig wechselnde Ausstellungen genutzt.

Edelhof

Edelhof, hier weilten die Kurgäste zu Goethes Zeiten. In dem 1786 errichteten Barockgebäude, in dem sich heute das Forstamt Bad Berka befindet, logierten im 18. Jahrhundert die Jagdgäste der Weimarer Herzöge – die „Edlen von Weimar“, nach der Badegründung dann die wohlhabenden Kurgäste. Im Bereich des Edelhofes soll sich einst die „alte Wasserburg“, der erste Sitz der Berkaer Grafen, befunden haben. Sie wurde vermutlich zwischen 1264 – 1275 zerstört oder aus Sicherheitsgründen verlassen. Die Berkaer Grafen zogen dann in ihr neu erbautes Schloss auf dem Schlossberg. Auch Goethe und seine Frau Christiane verbrachten 1814 in diesem Haus einen sechswöchigen Kuraufenthalt. Seit 1861 ist das Gebäude Sitz der Forstbeamten, zunächst der Großherzoglichen Forstinspektion, heute Forstamt Bad Berka.

Evangelisch-Lutherische Kirche St. Marien

Die Kirche St. Marien steht auf den Grundmauern der 1608 abgebrannten Klosterkirche. Über ein Jahrhundert konnten sich die Berkaer keinen Kirchenneubau leisten. Erst ab 1727 entstand ein neuer Kirchturm. Als Wetterfahne trägt er einen Hirsch. Im Gegensatz dazu setzten die Berkaer auf das Rathaus 1817 ein Kreuz. 1739 bis 1471 wurde das barocke Kirchenschiff gebaut. Die Ostwand mit gotischem Spitzbogen blieb erhalten. Das gesamte Gelände um die Kirche gehörte einst zu dem Zisterzienserinnen- Nonnenkloster, das von ca. 1240 bis 1525 in Berka bestand.

Erlebnispfad Schlossberg

Von Riesen, Rittern und Mythen erzählt der Erlebnispfad auf dem Schlossberg Bad Berka. Einen Natur-Erlebnispfad der besonderen Art bietet der Bad Berkaer Schlossberg. Auf phantasievolle Weise erzählt Maskottchen Eichold von Riesen, Rittern und Schätzen, von der Ilmnixe Erlinde oder von der Ulme, die der Ilm ihren Namen gab. Auf spielerische Weise erfahren kleine und große Leute Interessantes aus der lebhaften Geschichte dieser Region und werden zum Rätseln und Mitmachen angeregt.Das heute als Bodendenkmal geschützte Areal war ab Ende des 13. Jh. Sitz der Herren von Berka, die dort bis Anfang des 17. Jh. lebten. Die Stimmung dieses verzauberten Ortes und die Ruinen der einstigen Burg weckten schon Goethes Phantasie, so dass er den Berkaern bereits vor 200 Jahren riet, den am Ortsausgang Richtung Hetschburg gelegenen Schlossberg für Besucher zu erschließen. Die Burganlage steht als wertvolles Zeugnis zur mittelalterlichen Geschichte des Ilmtales und des Ortes unter Denkmalschutz. Die wenigen noch vorhandenen Mauerreste drohten in den vergangenen Jahren in den ehemaligen Burggraben zu stürzen. Daher fanden 2009 und 2010 Sicherungsarbeiten zur Bewahrung der südwestlichen Außenmauer der Kernburg statt. Zugang zum Schlossberg: Hetschburger Straße gegenüber Parkplatz Coudray-Haus (ca. 200 m von Ferienwohnung „Auszeit“ entfernt). Länge: 1,8 km

Carolinenturm

Erhaben steht der Carolinenturm auf dem Plateau des 497 m hohen Kötsch zwischen den Orten Blankenhain und Kiliansroda. Der Aussichtsturm mit seinem Umfeld gehört zu den beliebten Ausflugs- und Wanderzielen im Kreis Weimarer Land. Das 26 m hohe, weithin sichtbare Bauwerk wurde 1909 errichtet und der früh verstorbenen Großherzogin Caroline von Sachsen-Weimar-Eisenach gewidmet. Er ist einer von mehreren Aussichtstürmen, die zu Ehren der Frauen des Weimarer Hofes errichtet und benannt wurden. 106 Stufen führen hinauf zur Plattform. Von hier aus bietet sich ein herrlicher Rundblick. Im Norden sieht man hinter Weimar den Ettersberg und bei guter Sicht den Kyffhäuser jenseits des Thüringer Beckens. Ganz selten ist sogar der Brocken zu sehen. Im Vordergrund rechts von Weimar gelegen liegen die Orte Kiliansroda, Mechelroda und Mellingen. Im Osten werden die Berge über dem Saaletal bei Jena mit Fuchsturm, Jenzig und Lobdeburg sowie die Leuchtenburg bei Kahla sichtbar. Von Süden bis Westen wird der Horizont von der langgezogenen Kette des Thüringer Waldes begrenzt. Gut sichtbare Erhebungen sind der Kulm bei Saalfeld, der Kickelhahn bei Ilmenau, der Schneekopf, der Große Beerberg und der Inselsberg. Direkt über den Kötsch führt der vom Deutschen Wanderverband zertifizierte Qualitätswanderweg „Thüringer Drei-Türme-Weg“, der den Carolinenturm, den Paulinenturm bei Bad Berka und den Hainturm im Belvederer Forst auf einem 26 km langen Rundkurs verbindet. Weiter Informationen siehe auch unter der Rubrik „Freizeit“

Goethehaus

Etwas zurückgesetzt zwischen Rathaus und Kirche findet der aufmerksame Besucher das Bad Berkaer Goethehaus. Mehr als zweihundert Jahre war dieses Gebäude die Mädchenschule Berkas sowie die Wohnung des jeweiligen Lehrers, der gleichzeitig das Organistenamt in der Kirche bekleidete. Von 1799 bis 1829 lebte und wirkte in ihm Heinrich Friedrich Schütz – ein fleißiger und vielseitiger Mann. Er war nicht nur Mädchenschullehrer und Organist, sondern führte im Rathaus jahrelang die Gemeinderechnung und machte sich vor allem um den Aufbau und die Führung der 1813 gegründeten Schwefelbadeanstalt verdient. Zwischen 1812 und 1828 weilte Johann Wolfgang von Goethe gern und oft bei Schütz im Schulhaus, besprach mit ihm die Entwicklung des Kurbades betreffende und viele andere Fragen und ließ sich von dem ausgezeichneten Klavierspiel Schützens zu Dichtungen anregen. Im November/Dezember 1818 wohnte Goethe für 3 Wochen bei Schütz in Berka, um im Auftrag von Erbgroßherzogin Maria Pawlowna einen Maskenzug zu dichten. Heute erinnern zwei Tafeln an das Wirken der beiden Männer. Das Gebäude selbst ist inzwischen ein privates Wohnhaus.

Goethebrunnen

Die sogenannten Stahlquelle, der heutige Goethebrunnen, wurde 1807 von dem Berkaer Ludwig Geist (von 1795-1804 Diener und Sekretär bei Goethe) entdeckt und bei der Badegründung 1813 gefasst. Erst als das Schwefelwasser im Park versiegte, boten die Berkaer dieses eisenhaltige Heilwasser für Bäder und Trinkkuren an. 1835 bauten sie das Stahlbadehaus, heute Sitz der Tourist -Information und Kurverwaltung. 1870 entstanden schließlich das Sandbadehaus und 1876 nach Funden heilsamer Moorerde in Bereich des Kurparks das Moorbadehaus, heute Hotel „Am Goethebrunnen“. Durch eine Tiefbohrung 1877 veränderte sich die Zusammensetzung des Quellwassers. Es ist seit dieser Zeit ein calciumsulfathaltiges Heilwasser, das insbesondere für Trinkkuren eingesetzt wird. Der Pavillon entstand 1909, die Brunnenfigur 1949. Die Goethe-Büste links in einer Mauernische stammt vom Bildhauer und Bad Berkaer Ehrenbürger Prof. Adolf Brütt. Der Brunnen trug zunächst den Namen des Großherzogs von Sachsen-Weimar -Eisenach und Gründer des Bades: Carl August. 1949 erhielt er den Namen „Goethe-Brunnen“ zu Ehren Johann Wolfgang von Goethes für sein vielfältiges Wirken zur Entwicklung des Bades und der Stadt Bad Berka.

Eisenach mit Wartburg

Die über 900 jährige weltbekannte Wartburg thront von Weitem sichtbar über der Stadt Eisenach. Der Sage nach soll Ludwig der Springer die Gründung der Wartburg mit den folgenden Worten verkündet haben: „Wart! Berg, du sollst mir eine Burg werden!“ Sie ist nicht nur Burg schlechthin, sondern Zeuge deutscher Geschichte und zählt seit 1999 zum UNESCO – Welterbe. Die Wartburg erzählt von der höfischen Kunst des Mittelalters. Die heilige Elisabeth lebte und wirkte dort. Martin Luther übersetzte das Neue Testament. Die Stube in der Burgvogtei – authentischer Wohn- und Arbeitsraum des Reformators von Mai 1521 bis März des Folgejahres und seit Jahrhunderten Ziel unzähliger „Pilger“ – darf zugleich als Geburtsstätte der Lutherbibel und unserer modernen Sprache gelten. Das Fest der deutschen Burschenschaften wurde auf der Wartburg abgehalten und Wagner schrieb die romantische Oper „Tannhäuser“. All das verleiht der Wartburg noch heute ihre besondere Anziehungskraft und ihren Reiz.

Erfurt – Thüringens Landeshauptstadt 20 km entfernt

Der gotische Dom mit hochgotischem Chor und romanischem Turmbereich ist Nachfolgebau der vom Bischof Bonifatius 742 veranlassten Bischofskirche. Im mittleren Turm befindet sich die größte freischwingende mittelalterliche Glocke der Welt, die „Gloriosa“.

Die St. Severikirche, eine fünfschiffige gotische Hallenkirche, war ab dem 12. Jahrhundert Stiftskirche einer Chorherren-Gemeinde und zählt zusammen mit dem Dom zum Wahrzeichen der Stadt Erfurt.

Die „Alte Synagoge“ in der Waagegasse gehört zu den ganz wenigen erhaltenen mittelalterlichen Synagogen und ist die älteste bis zum Dach erhaltene Synagoge Europas. Sie ist ein Zeugnis einer der wichtigsten jüdischen Gemeinden des Mittelalters. Der älteste nachgewiesene Bauabschnitt lässt sich um 1100 datieren. In der Alten Synagoge Erfurt werden Zeugnisse mittelalterlicher jüdischer Kultur Erfurts präsentiert. Im Keller des Baudenkmals ist der „Erfurter Schatz“, ein 1998 in unmittelbarer Nähe der Synagoge geborgener gotischer Schatzfund aus dem 13./14. Jahrhundert, zu sehen. Er ist in Art und Umfang mit 3.141 Silbermünzen, 14 Silberbarren, über 700 gotischen Gold- und Silberschmiedearbeiten sowie dem jüdischen Hochzeitsring weltweit einzigartig. Im ehemaligen Ballsaal des Denkmals aus dem späten 19. Jahrhundert zeugen die Erfurter Hebräischen Handschriften aus dem 12.- 14. Jahrhundert von der geistigen Blütezeit der ersten jüdischen Gemeinde Erfurts.

In der Nähe der „Alten Synagoge“ wurde im Sommer 2007 ein jüdisches Ritualbad (Mikwe) gefunden, welches in das Museumskonzept mit einbezogen wird.

Eines der Wahrzeichen der Stadt Erfurt ist die Krämerbrücke, die längste durchgehend mit Häusern bebaute und bewohnte Brücke Europas. Die Krämerbrücke ist das interessanteste Profanbauwerk Erfurts, sie wurde zunächst aus Holz und 1325 aus Stein errichtet. Ursprünglich war die 120 m lange Krämerbrücke mit 62 schmalen Häusern bebaut, die später auf 32 Häuser zusammengefasst wurden. Von den beiden ehemaligen Brückenkopf-Kirchen an den beiden Enden der Brücke existiert heute noch die östliche Ägidienkirche (imposanter Turmausblick, Di-So 11-17 Uhr). Auf der Krämerbrücke befinden sich Galerien und Lädchen, mit Thüringer Blaudruckstoffen, handbemalter Keramik, Lauschaer Glas, Schmuck, Holzschnitzereien sowie u.a. Unstrut-Weinen, die zum Verweilen und zum Entdecken der Historie einladen.

Diese einzig weitgehend erhaltene barocke Stadtfestung Mitteleuropas, auf dem Gelände eines früheren Benediktiner-Klosters, ist auf die kurmainzerische Herrschaft in Erfurt zurückzuführen und ein Spiegelbild der europäischen Festungsbaukunst. Die sehr interessanten geheimnisvollen Horchgänge der Festung können bei einer Führung mit der Erfurt Tourismus & Marketing GmbH besichtigt werden.

Der egapark Erfurt ist das bedeutendste Gartendenkmal der 1960er Jahre in Deutschland und gehört zu den wichtigsten Zeugnissen der Gartenarchitektur dieser Zeit. Zu den Anziehungspunkten des egaparks gehören u. a. das größte Blumenbeet Europas, der Rosengarten, der Japanische Fels- und Wassergarten, die Gräser- und Staudengärten, die tropischen Pflanzenschauhäuser mit dem Schmetterlingshaus, der größte Spielplatz Thüringens mit Kinderbauernhof und Wasserareal, der Skulpturengarten mit Plastiken namhafter Künstler und die historische Cyriaksburg mit dem Deutschen Gartenbaumuseum.

Die Kirche und die Klosteranlage der Augustiner-Eremiten wurde um 1300 erbaut. Martin Luther, der berühmte Augustinermönch, trat am 17. Juli 1505 in das Kloster ein. Das Augustinerkloster gedenkt Martin Luther mit einer neuen Ausstellung unter dem Thema „Bibel-Kloster-Luther“. Die „Lutherzelle“ ist als Teil der Ausstellung zu besichtigen. Seit 1988 dient das Kloster als ökumenisches Veranstaltungs- und Tagungszentrum sowie Luthergedenkstätte und als Herberge für den ökumenischen Pilgerweg.

In den Erfurter Waidspeichern wurde früher aus den getrockneten Blättern der Waidpflanze blauer Textil-Farbstoff gewonnen. Seit dem 13. Jahrhundert wurde im Thüringer Becken Waid angebaut und in Erfurt verarbeitet und gehandelt.

Der Bartholomäusturm am Anger 52 ist der noch existierende Teil der ehemaligen Bartholomäuskirche, die zu den ältesten Kirchen der Stadt gehörte (1182 erwähnt). Der ursprüngliche Turm aus dem 13. Jahrhundert wurde vom Feuer zerstört, so dass ein neuer Turmbau 1412 begann. Heute kann man täglich um 10 Uhr, 12 Uhr und 18 Uhr dem Glockenspiel lauschen, das 1979 eingeweiht wurde. Es besteht aus 60 Glocken, von denen die größte 2.393 kg und die kleinste 20 kg wiegt.

Mit Pilgerführern gehen Sie auf den Spuren des Hl. Jakobus durch Erfurt, erschließen Kirchen und Klöster. Die Pilgerführungen können mit dem Wochenendangebot „Geistliches Wandern“ des Augustinerklosters kombiniert werden. Zur Mittagszeit gibt es auf Wunsch eine Pilgermahlzeit.

Die Elisabethkapelle ist ein frühes Zeugnis der Elisabethverehrung in Erfurt und befindet sich im Nikolaiturm in der Augustinerstraße, in unmittelbarer Nachbarschaft der Lutherstätte Evangelisches Augustinerkloster zu Erfurt. Die Secco-Malereien des Elisabethzyklus fallen in die Bauzeit des Turmes im 14. Jahrhundert und sind somit die ältesten Malereien Thüringens und aus dem Leben der Thüringer Landgräfin.

Wohn- und Studienort Martin Luthers von 1501 bis 1505 Es gilt als sicher, dass der spätere Augustiner-Eremitenmönch und Reformator Martin Luther Ende April 1501 als siebzehnjähriger Student in der Georgernburse Quartier bezog. Das mittelalterliche Studium spielte sich überwiegend in Kollegien und Bursen ab. Die Georgenburse ist heute eine Begegnungs- und Bildungsstätte mit Pilgerherberge und eine der herausragenden Lutherstätten in Erfurt. Eine Dauerausstellung informiert die Besucher über das Studium im Mittelalter.
(Zugang über Michaelis- oder Augustinerstraße.)

Die Predigerkirche, eine frühgotische Hallenkirche, wurde im 13./14. Jhd. von Dominikanermönchen erbaut. Hier finden Sie viele Spuren des großen Theologen und Mystikers Meister Eckhart. Als Prior hielt er hier seine berühmten Reden der Unterweisung. Aus dieser Zeit ist auch der Ostflügel der Klosteranlage mit Kapitelsaal und Refektorium erhalten. Sehenswert sind unter anderem die mittelalterlichen Bleiverglasungen im nördlichen Seitenschiff der Kirche, das Chorgestühl von 1280, die Darstellung Marientod in der Sediliennische im Hohen Chor oder die Trümmerfenster und vieles andere.

Das Gebäude wurde 1715 als Universitätsballhaus erbaut. Anlässlich des Fürstenkongresses von 1808 begegneten sich hier Napoleon I. und der russische Zar Alexander I. Eine Vielzahl berühmter Künstler wie Niccolo Paganini oder Franz Liszt gaben in diesem Gebäude ihre Konzerte.

Das neugotische Rathaus am Fischmarkt wurde 1870-1874 erbaut. Zahlreiche Wandgemälde stellen Legenden und Szenen aus dem Leben Luthers und Bilder aus der Erfurter Geschichte dar. Das Rathaus kann auch innerhalb von Führungen besichtigt werden.

Östlich von Stotternheim steht der Lutherstein. Nach einem Besuch seiner Eltern in Mansfeld befand sich Martin Luther am 2. Juli 1505, der zu dieser Zeit Jurastudent an der Erfurter Universität war, auf dem Rückweg nach Erfurt. Wie damals für Studenten üblich, legte er diesen Weg zu Fuß zurück. In der Nähe von Stotternheim geriet er in ein so heftiges Gewitter, dass er um sein Leben fürchtete. In dieser Situation soll er ausgerufen haben: „Hilf Du St. Anna, ich will ein Mönch werden.“ Deshalb wird die Stelle, an der der Gedenkstein steht, auch als Werdepunkt der Reformation bezeichnet. 13 Tage nach diesem Ereignis, am 13. Juli 1505, tritt Martin Luther in das Erfurter Augustinerkloster ein, wo er 1506 sein Mönchsgelübde abgelegt hat. 1917 stiftet eine Erfurter Bürgerin einen Gedenkstein aus schwedischem Granit, der an der nach historischen Angaben naheliegendsten Stelle aufgestellt wurde. Der Lutherstein ist schon immer Ziel von Besuchern, die auf Luthers Spuren nach Erfurt kommen. Heute lädt zusätzlich eine neue Grünanlage mit Bänken und einer Schutzhütte zu einem Besuch ein. Der Parkplatz ist auch für Busse geeignet. Mit dem Rad gelangt man über das Radwegenetz der „Erfurter Seen“ zum Lutherstein.

Das Gebäude wurde von 1711-1720 nach Plänen des Baumeisters Maximilian von Welsch errichtet und beherbergt heute die Thüringer Staatskanzlei.

Heute wird dieses Gebäude als Hochzeitshaus und Standesamt genutzt. Das prächtige Portal konnte bei Rekonstruktionen erhalten werden.

Museen

Die fast 1270-jährige Landeshauptstadt Thüringens ist reich an historischen Kunstschätzen. Kunst und Kultur fanden im Laufe der Jahrhunderte in Erfurts Mauern immer eine gute Heimstatt. Bildende Kunst, besonders aber das Kunsthandwerk haben eine lange Tradition.
Die Erfurter Museen bemühen sich mit Akribie um die Erhaltung und Pflege des historischen Erbes. Entdecken Sie die breite Palette der Ausstellungsangebote von den ältesten Ausgrabungen in Erfurt bis zu zeitgenössischen Exponaten.

Eines der prächtigsten Häuser der Spätrenaissance lädt zu einem Erkundungsgang von der Frühgeschichte bis zur Gegenwart der Stadt ein. Abwechslungsreiche Sonderausstellungen, ein Münzkabinett und ein Museumskino bieten immer neuen Anlass, das Museum zu besuchen.

Der 1705-1711 errichtete kurmainzische Pack- und Waagehof zählt zu den schönsten Profanbauten der Barockzeit in Mitteldeutschland. 1886 wurde es als Städtisches Museum eingerichtet, aus dem das mehrspartige Kunstmuseum der Landeshauptstadt hervorging: Mittelaltersammlung, Gemäldegalerie (17. Jh. bis Gegenwart), Kunsthandwerk und historische Zimmer (16.Jh. bis Gegenwart), Heckelraum (bedeutendste erhaltene Wandmalerei des deutschen Expressionismus), Graphische Sammlung sowie Sonderausstellungen.

Die Ruine der Kirche des ehemaligen Franziskanerklosters zählt zu den Meisterwerken der deutschen Bettelordensarchitektur des Mittelalters. Ausstellung mittelalterlicher Sakralkunst (gotische Glasmalerei, Steinbildwerke, Altäre).

Wohn- und Wirkungsstätte der Erfurter Bauhaus-Weberin Margaretha Reichardt (1907-1984) im ursprünglichen Zustand. Besichtigung und Vorführung der Kunst des Handwebens nach Voranmeldung.

Seit 1736 steht die Getreidemühle an diesem Ort. Als der letzte Müller 1982 sein Handwerk aufgab, hinterließ er funktionierende Mühlentechnik aus zwei Jahrhunderten. Der Besucher kann vier Etagen besichtigen und zu besonderen Anlässen wird der letzte Steingang zum Gerstenschroten in Bewegung gesetzt.

Die Kunsthalle Erfurt liegt mitten in der historischen Altstadt Erfurts, direkt gegenüber dem Rathaus, in einem 1562 im Stil der Renaissance umgebauten Patrizierhaus, dessen Fassadenschmuck das Gesicht des Platzes wesentlich prägt. Wechselausstellungen von Kunst, Design und Kunsthandwerk nationaler und internationaler Provenienz tragen zum überregional wirksamen kulturellen Erscheinungsbild Erfurts bei.

In einem restaurierten Waidspeicher befindet sich eines der schönsten Museen Thüringens. Die ständige Ausstellung auf 800 qm gibt Einblicke in die Lebenswelt der Landschaften Thüringens mit den Themen – Erdgeschichte, Wald, Feldflur und Stadt. Auf weiteren 200 qm gibt die „Arche Noah“ Informationen zur weltweiten Artenvielfalt und deren Gefährdung.

(innerhalb des Sparkassen-Finanzzentrums)
In einem Speichergebäude aus dem 19. Jahrhundert können das zum Stadtmuseum gehörende Druckereimuseum (mit historischen Maschinen zum Buchdruck und künstlerischen Handdruck) sowie das Schaudepot der Erfurter Museen besichtigt werden. Hierzu zählen die Südseesammlung (Gebrauchs- und Kultgegenstände, Schmuck, Waffen und ein Auslegerboot) aus dem Museum für Thüringer Volkskunde, die Sammlung Kämmerer (Porzellane, Möbel und Gemälde aus dem 18. und 19. Jahrhundert) aus dem Angermuseum sowie Innungstruhen und Kleinmöbel aus den Erfurter Museen.

Das im sogenannten Herrenhaus des Großen Hospitals untergebrachte Museum für Thüringer Volkskunde zählt zu den größten Volkskundemuseen Deutschlands. Hervorzuheben sind die reichen Exponate zur ländlichen Sachkultur: Möbel, Hausrat, Arbeitsgeräte, Textilien, Glas, Keramik, Schmuck, religiöse Gegenstände und Objekte der Volkskunst. Das Kernstück bildet die Exposition „Erfahren-verändern-beharren. Dorfleben im 19. Jahrhundert“ mit dem dazugehörigen „Jahrhundertschrank“.
Eine weitere Besucherattraktion ist ein im Gewölbekeller eingerichtetes Schaudepot für Keramik.

In der historischen Cyriaksburg präsentiert die Dauerausstellung auf 1.500 qm „Die ganze Welt im Garten“. Die Ausstellung umfasst eine Vielzahl kunstvoll inszenierter Themen rund um Gartenbau und Gartenkunst. Sonderausstellungen ergänzen das Angebot für Familien, Freizeitgärtner und Profis.

In der Ausstellung ist Historisches aus vielen Themenbereichen zu sehen: z.B. Büro- und Rechentechnik, Rundfunktechnik, Fernsehtechnik, Haushaltsgeräte, Messtechnik sowie zur Stromgeschichte in Thüringen.

60 Jahre nach Kriegsende bietet das Erfurter Stadtmuseum die Besichtigung eines originalen Luftschutzkellers aus der Zeit des Nationalsozialismus in der denkmalgeschützten Altstadt an.

Weitere Orte

Hetschburg und Buchfart

Nördlich von Bad Berka grüßen Hetschburg und Buchfart, über schöne Wanderwege, den Ilmradweg oder natürlich mit dem Auto sehr gut zu erreichen. Aufwändig saniert wurde in jüngster Zeit Hetschburgs Kirche St. Martin. Prunkstück ist die wertvolle restaurierte Orgel. Am Muschelkalk-Steilhang der Ilm bei Buchfart erinnert eine Felsenburg an die frühe Besiedlung dieser Region. Seltenheitswert hat auch die überdachte Holzbrücke über die Ilm. Die Wassermühle in unmittelbarer Nachbarschaft wurde in liebevoller Kleinarbeit von ihren Besitzern wieder aufgebaut.

Heichelheim

Die Thüringer Kloß-Welt bietet ihren Gästen ein vielseitiges Angebot rund um das Thema Klöße. Die Thüringer Spezialität ist in Heichelheim traditionell verwurzelt. Sie erhalten einen tiefen Einblick in die Geschichte der Kloßherstellung und können sogar den aktuellen Produktionsprozess beobachten. Selbstverständlich werden Sie auch selbst mit frischen kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnt. Auch für die kleinen Kloßliebhaber hat die Kloß-Welt viel zu bieten. In der Kinder-Krabbel-Kloß-Kiste, der Kloß-Pyramide oder dem Speiseeismuseum fühlt sich jedes Kind pudelwohl.

Hohenfelden

Thüringer Freilichtmuseum Hohenfelden. Empfehlenswert ist ein Besuch im Dorf und im Thüringer Freilichtmuseum Hohenfelden. Stattliche historische Bauernhöfe mit kompletter Einrichtung, alte Werkstätten und Scheunen – insgesamt 30 historische Gebäude aus vier Jahrhunderten – vermitteln lebendige Vergangenheit für die gesamte Familie. Immer einen Besuch wert sind auch die ständig wechselnden Ausstellungen im Freilichtmuseum Hohenfelden.

Jena – Stadt der Universität und Wissenschaften

Jena versteht es seine geschichtsträchtige Vergangenheit, reizvolle Landschaft, innovative Forschung und Wirtschaft sowie junges studentisches Leben perfekt zu vereinen. Dieser Facettenreichtum verleiht der quirligen Stadt einen besonderen Charme. Die Universitätsstadt liegt am Mittellauf der Saale und ist in eine südländisch anmutende Landschaft eingebettet. Jena bietet neben vielen Sehenswürdigkeiten auch abwechslungsreiche Rad- und Wanderwege und nahegelegene Burgen und Schlösser. Jena ist vor allem wegen seiner innovativen und internationalen Forschung und Wirtschaft bekannt. Nicht ohne Grund war 2008 Jena die „Stadt der Wissenshaft“.

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